Von der Gründung bis heute, sehen Sie sich unseren Werdegang an!
Chronik der Gruppe Lüneburger Heide des Verein Deutsch-Drahthaar e.V.
Aus der jungen Geschichte der Gruppe
Hervorgegangen ist die Gruppe Lüneburger Heide des Verein Deutsch-Drahthaar e.V. aus den beiden Gruppen Lüneburg und Soltau. Vorläufer der beiden Gruppen war der im Jahre 1924, am 08.04, gegründete „Gau Hannover“, der von 1934 an „Provinzialgruppe Niedersachsen“ und von 1946 an „Landesgruppe Niedersachsen“ hieß.
Vom Zusammenschluss der beiden Gruppen Soltau und Lüneburg erhoffte man sich eine engere Zusammenarbeit bei gemeinsamen Prüfungen und Körschauen, um so Abrichtung und Prüfung des drahthaarigen Hundes besser fördern zu können.
Am 16. März 1955 fand die erste gemeinsame Versammlung statt, auf der Kreisjägermeister Cohrs aus Wietzendorf/Soltau zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Zu seinem Stellvertreter wählte die Versammlung Ernst Wassermeyer aus Horburg/Lüneburg, zum Geschäftsführer Hermann Lüddecke aus Soltau und zum Zuchtwart Hans Schröder aus Lüneburg. Im Gründungsjahr 1955 gehörten der Gruppe 62 Mitgliedern an. Bis 1985, also in den ersten dreißig Jahren, stagniert die Mitgliederzahl, waren es 1985 doch erst 76. In den folgenden Jahren verzeichnete die Gruppe einen großen Zuspruch: 1990 war die Mitgliederzahl auf 131, 1995 auf 177, 2000 auf 186 und im Jahre 2022 auf 240 angewachsen.
Geführt wurde die Gruppe von seiner Gründung an zunächst von W. Cohrs, Wietzendorf (1955-1958), H. Schröder, Lüneburg (1958-1960), Dr. H. Schlicht, Soltau (1960-1963) F. Ostermann, Adendorf (1963-1970), H. Lütjens, Wiedingen (1970-1972) und W. Ohlau, Fallingbostel (1972-1988). Von (1988-2016), H. Hellwinkel, Soltau. Seit 2016 liegt die Führung der Gruppe in den Händen von C. Kuhnt, Kirchlinteln.
Seit seinem Bestehen waren die Herren H. Schröder, E. Wassermeyer , W. Ohlau und Dr. Eckhard Brunken als Zuchtwarte tätig. Seit 2021 wird das Amt von Herrn Thorsten Reck ausgeübt.
Wichtige Personen
Zu den Personen und Persönlichkeiten, die den Verein und das Vereinsleben in besonderem Maße geprägt haben, gehört zunächst einmal Wilhelm Cohrs aus Wietzendorf. Hervorgegangen aus altem Heidjergeschlecht, war er ein Mann der ersten Stunde mit der Mitgliedernummer 369 in der Drahthaarbewegung. Zäh festhaltend am Althergebrachten, misstrauisch gegenüber allem Neuem und verlässlich denen gegenüber, die er als zuverlässig erkannt hatte. 1923 veranlasste er die Gründung der Kreisgruppe Soltau, aus der die Bezirksgruppe „Lüneburger Heide“ hervorgegangen ist. Seinen Zwinger „vom Hain“ führte er nach dem alten Grundsatz “ durch Leistung zum Typ“. Am 04. März 1958 verstarb W. Cohrs plötzlich, nachdem ihm zwei Jahre zuvor, der Verein „Deutsch Drahthaar“ und der „Deutsche Jagdschutzverband“ durch die Verleihung des goldenen Abzeichen anlässlich seines 70. Geburtstages besonders geehrt hatten.
Ebenfalls besondere Verdienste um den Verein und die Bewegung „Deutsch Drahthaar“ hat sich H. Lüddecke aus Soltau erworben. War er es doch, der 1950 mit seinem alten Freund W. Cohrs und vier weiteren Mitgliedern die alte DD-Gruppe des Kreises Soltau wieder gegründet hat.
Am 20. März 1966 trat Wilhelm Ohlau dem VDD bei. Über zwanzig Jahre war er an maßgeblicher Stelle in der Gruppe „Lüneburger Heide“ tätig, lange Jahre als erster Vorsitzender. Für seine Verdienste um den VDD und seine Arbeit im Vorstand wurde er mit dem silbernen und goldenen Vereinsabzeichen und mit der Ehrenmitgliederschaft ausgezeichnet.
Die größte Persönlichkeit im VDD „Lüneburger Heide“ war Fritz Ostermann. Es gibt wohl kaum jemanden in Deutschland, der so viel für die Jagd und vor allem für das Jagdgebrauchshundwesen geleistet hat. Schon mit 16 Jahren erwarb er den ersten Jagdschein. Kurz nach dem ersten Weltkrieg, den er als Kriegsfreiwilliger mitgemacht hatte, begann seine Mitarbeit in den jagdlichen Organisationen, wobei er sich von Anfang an in besonderem Maße dem Jagdgebrauchshundwesen widmete. Als Züchter, Abrichter und Führer wurde er mit seinem Zwinger „vom Unstruttal“ weit über alle Landesgrenzen in Deutschland bekannt.
Während des „Dritten Reiches“ wurde er Vorsitzender des VDD und entwickelte ab Band 25 des DGStB die züchterische Auswertung der VJP (Ostermannsche Tabelle), ein besonders wertvolle kynologische Arbeit. Unter U. Scherping, dessen engster Mitarbeiter er war, gelang es ihm, das Jagdhundwesen aus dem sportlich ausgerichteten „Reichsbund für das Hundewesen“ herauszulösen und zu einer selbstständigen Organisation mit Anschluss an die Deutsche Jägerschaft zu machen. Der Jagdgebrauchshundverband dankte ihm 1937 mit der Verleihung der Verbandsstatuette. Nach dem zweiten Weltkrieg arbeitete er zusammen mit Dr. Uter die gewaltigen Rückstände beim damaligen Zuchtbuchamt auf und stellte die längst fälligen Bände des Zuchtbuches fertig. 1949 wurde er auf dem Verbandstag in Frankfurt zum Vorsitzenden des Jagdgebrauchshundverbandes gewählt. Im gleichen Jahr übernahm er ehrenamtlich den Posten des Schriftleiters der Drahthaarblätter.
Züchter, Führer, ihre schwärzeste Stunde und der Blick nach Vorn.
Neben dem schon erwähnten Zwinger „vom Unstruttal“ von Friedrich Ostermann erlangten die Zwinger „Thedinghausen“ von Günter Lillie, vom „Spanger-Forst“ von Hermann Hellwinkel aus Soltau, und v. d. „Dachswiese“ von Wilfried Steffens einen in Deutschland Bekannten und guten Namen. Alle drei taten sich auch als erfolgreiche und exzellente Führer hervor. Günter Lillie gelang 1957 in Alzey mit „Treff vom Sachsenhof“ der Hegewaldsieg. Hermann Hellwinkel wurde dreimal Hegewaldsieger, 1986 in Husum mit „Basko-vom Spanger-Forst“, 1999 in Neustadt an der Aisch mit „Lux vom Liether-Moor“ und 2015 in Wesel mit „Senta II vom Spanger-Forst“. Wilfried Steffens wurde zweimal Hegewaldsieger: 2007 in Meldorf mit „Ondra v. d. Dachswiese“ und 2016 in Verden mit "Wenke II von der Dachswiese". Zur Reihe der absoluten Spitzenführer in Deutschland muss auch Bruno Bortels aus Langwedel gezählt werden. Als über Achtzigjähriger hat er „Kalle vom Spanger-Forst“ ausgebildet und zu größten Erfolgen auf allen Prüfungen geführt. Im Jahre 2000 führte er mit 86 Jahren seinen 19. Hund als Totverbeller auf der VGP.
43 VGPen hat die Gruppe „VDD Lüneburger Heide“ seit Ihrem Bestehen durchgeführt. Im Jahr 2003 wurde durch die Gruppe die 14. Zuchtrüdenvorstellung in Verden organisiert. Ihre schwärzeste Stunde, was die Durchführung von Prüfungen angeht, hatte die Gruppe im Jahre 1998. Als sich für dieses Jahr noch kein Ausrichter zur Hegewald gefunden hatte, erklärte sich die Gruppe „Lüneburger Heide“, trotz der Kürze der Zeit, die für die Vorbereitung blieb, bereit, die Prüfung zu veranstalten.
Der Landesjagdverband Niedersachsen mit seinem Präsidenten Wilhelm Holsten an der Spitze und dem Geschäftsführer Dirk Schulte-Frohlinde stellte sich massiv gegen die Durchführung dieser bundesweiten Zuchtprüfung, sodass diese im Jahr 1998 nicht zur Durchführung kam. Dies war nicht nur ein Schock für die Mitglieder des Vereins, sondern auch eine bittere Enttäuschung für alle Freunde des drahthaarigen Vorstehhundes.
Trotz dieser Enttäuschung überwiegt wieder die Freude, vor allem wegen der Arbeit mit und für den Hund mit der rauen Jacke. Den Deutsch Drahthaar durch Zucht und Führung weiter voranzubringen, das ist das Ziel, das sich der Verein bei seiner Gründung gesetzt hat und heute konsequent weiter verfolgt wird.
Der Gruppe Lüneburger Heide ist es mit den letzten Jahren immer wieder gelungen, engagierte Hundeführer zu finden, sich der Herausforderung einer Hegewaldzuchtprüfung zu stellen und diese erfolgreich zu bestehen. Dem Vorstand der Gruppe ist es stets ein Ansporn, den guten Namen der Gruppe und das erworbene Ansehen weiter zu festigen und zu erhalten.
Zu erwähnen sind die aktuellen Züchter in der Gruppe Lüneburger Heide:
von der Dachswiese
vom Eichenloh
vom Ostedeich
vom Rießelbach
von der Reiterstadt
vom Spanger-Forst